Crowdfunding – was ist es und warum ist es so ein großer Trend?

Früher waren uns viele Türen verschlossen.

Nur sehr wenige Menschen konnten ohne die finanzielle Unterstützung von anderen ein Unternehmen gründen, ein Buch veröffentlichen, Musik herausbringen oder ihre Meinung verbreiten.

Sofern man nicht sehr wohlhabende Verwandte hatte, musste man sein Glück in der Bank oder bei stressigen Treffen mit Investoren versuchen.

Hatte man dann doch eine Zusage, verlor man oft einen beachtlichen Teil seiner Firmenanteile oder musste hohe Zinsen in Kauf nehmen.

Zum Glück gibt es heute einen anderen Weg.

In diesem Artikel erfährst du, warum Crowdfunding für Unternehmen eine so wichtige Rolle spielen kann. Dazu geben wir wichtige Tipps für die Erstellung einer erfolgreichen Kampagne sowie einige Crowdfunding-Beispiele als Inspiration. Außerdem erhältst du einen Überblick über einige der besten Crowdfunding Plattformen, um dein nächstes Projekt zu finanzieren.

Lass uns also direkt einsteigen.

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Was ist Crowdfunding?

Crowdfunding Definition: Crowdfunding ist der Prozess der Finanzierung eines Unternehmens oder Projekts, indem kleine Geldbeträge von einer großen Anzahl von Personen eingeworben werden.

Crowdfunding für Startups ist schon länger eine gängige Praxis. Das Modell wird aber auch oft von Erfindern, Entrepreneuren, Musikern, Filmemachern, Künstlern und Wohltätigkeitsorganisationen verwendet.

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Alles begann 1997, als die britische Rockband Marillion den Status quo in Frage stellte.

Der Band fehlte zu diesem Zeitpunkt das Geld für die Finanzierung ihrer US-Tournee. Als Reaktion darauf sammelten sie kurzerhand 60.000 Dollar von ihren Fans ein und schufen somit die Blaupause für die Crowdfunding Plattformen von heute.

Es war der Moment, als die Torwächter so langsam aber sicher ihre Macht verloren.

Es gibt nur sehr wenige Geschäftsmodelle, die sich ohne großes Kapital starten lassen. Crowdfunding brachte mehr Chancen und Demokratie in die Welt der Finanzierung.

In der Folge wurde Crowdfunding zum Mainstream und die Crowdfunding Plattformen florierten. Plötzlich konnten Entrepreneure und Künstler ihre Fans und Kunden einfach bitten, ihre neuen Projekte zu finanzieren.

Heute wird das meiste Crowdfunding über Plattformen wie Kickstarter oder Kiva abgewickelt. Crowdfunder erstellen auf einer dieser Plattformen eine Seite, auf der sie ihr Projekt oder ihre Geschäftsidee potenziellen Unterstützern vorstellen.

Im Anschluss versuchen sie, Traffic für diese Seite zu generieren, indem sie Marketingstrategien wie PR, Pay-per-Click-Werbung und Social-Media-Marketing einsetzen.

Schauen wir uns ein Beispiel an.

Pimax startete eine Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter für „das weltweit erste 8K VR-Headset“.

Crowdfunding Beispiel Pimax - Screenshot Die Macher hinter Pimax nutzten die Kampagne, um das Produkt schneller auf den Markt zu bringen und das Produkt zu verbessern – alles basierend auf dem Feedback von Fans und Kunden.

Nach dem Start konnte das Unternehmen mehr als 4,2 Millionen Dollar von fast 6.000 Menschen einsammeln.

Wie funktioniert Crowdfunding?

Es gibt viele verschiedene Arten von Crowdfunding. Werfen wir einen kurzen Blick auf vier der wichtigsten.

1. Belohnungsbasiertes Crowdfunding

Dies ist eine der beliebtesten Formen des Crowdfunding und gleichbedeutend mit Websites wie Indiegogo und Kickstarter.

Von belohnungsbasiertem Crowdfunding spricht man, wenn Leute Geld im Austausch für eine bestimmte Leistung oder ein bestimmtes Produkt zusichern.

Nehmen wir zum Beispiel Beeline.

Das Unternehmen startete eine belohnungsbasierte Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter, um Gelder für ihr neues Motorrad-Navigationsgerät zu akquirieren.

Sie stellten eine Reihe von Belohnungen als Gegenleistung für verschiedene Geldbeträge bereit, wie z. B.:

  • 129 $ oder mehr: Ein Beeline-Moto-Gerät, eine Halterung und ein künftiger Rabatt.
  • 199 $ oder mehr: Ein limitiertes, maschinell bearbeitetes Aluminium Beeline-Moto- Gerät.
  • 229 $ oder mehr: Zwei Beeline-Moto-Geräte, zwei Halterungen und zwei Lizenzen für die Beeline App.

Crowdfunding Beispiel Beeline - Stufensystem Das Anbieten verschiedener Belohnungen ermöglicht es einem Crowdfunding Startup, ein Maximum an finanzieller Unterstützung zu gewinnen, indem darüber alle Interessentenstufen angesprochen werden.

2. Kapitalbasiertes Crowdfunding

Bei diesem Modell erhält ein Investor als Gegenleistung für seine Investition einen Anteil des Unternehmens. Ein solches kapitalbasiertes Crowdfunding ermöglicht es, Teilhaber des Projekts oder des Unternehmens zu werden und damit sowohl Risiko als auch Ertrag zu teilen.

Der Investor kann seinen Anteil am Unternehmen später auch verkaufen.

Crowdfunding Plattformen wie Crowdfunder, CircleUp und OurCrowd ermöglichen es Unternehmen, Partnerschaften mit ihren Investoren einzugehen.

Ein großartiges Beispiel hierfür ist Dubuc Motors.

Dieses Unternehmen für Elektrosportwagen nutzte Crowdfunder, um über 6 Millionen Dollar einzusammeln. Im Tausch gegen Firmenanteile konnte das Unternehmen so seine Expansion vorantreiben.

Crowdfunder Dubuc Motors - Screenshot 3. Spendenbasiertes Crowdfunding

Diese Form des Crowdfunding beschreibt ein Modell, bei dem Unterstützer freiwillig und ohne jegliche Belohnung oder finanziellen Anreiz Geld spenden.

Daher wird spendenbasiertes Crowdfunding in der Regel von gemeinnützigen Organisationen eingesetzt. Ein Beispiel ist diese Kampagne auf Fundly zur Unterstützung eines Hochwasserschutzprojekts für das Happy Kids Center:

Spendenbasiertes Crowdfunding - Beispiel Es gibt viele spendenbasierte Crowdfunding Plattformen, so zum Beispiel GoFundMe und JustGiving.

4. Peer-to-Peer Kreditvergabe (P2P)

Peer-to-Peer Crowdfunding Plattformen wie Lending Club und Prosper ermöglichen es Menschen, Geld auch abseits traditioneller Bankkredite zu leihen.

Das Modell ist auch für Kreditgeber attraktiv.

Risikobereite Investoren können leicht ein Portfolio von Krediten aufbauen, die oft höhere Zinssätze als Banken bieten.

Kiva ist eine der bekanntesten gemeinnützigen Peer-to-Peer Crowdfunding Plattformen. Sie konzentriert sich darauf, Menschen den Weg aus der Armut zu ermöglichen.

Die folgende Abbildung zeigt die Kampagne der Imelda-Gruppe zur Finanzierung ihres lokalen Unternehmens.

Lending Club vermittelt Privatkredite von bis zu 40.000 Dollar, wobei sich Investoren für Investitionen in Einzelpersonen oder Institutionen entscheiden können.

Vorteile von Crowdfunding

Über Crowdfunding wurden weltweit über 34 Milliarden Dollar eingesammelt, davon allein 16,2 Milliarden im Jahr 2014.

Warum ist Crowdfunding so effektiv? Hier sind vier wesentliche Vorteile:

1. Einfacheres Marketing durch bestehende Plattformen und engagierte Unterstützer

Crowdfunding wächst von Jahr zu Jahr rasant.

Immer mehr Menschen werden zu Crowdfundern und Unterstützern. Das Beste daran ist jedoch, dass einzelne Kampagnen auch durchaus größere Geldbeträge generieren können.

Die folgende Abbildung zeigt den durchschnittlichen Geldbetrag, der in den USA von 2014 bis 2016 pro Crowdfunding-Kampagne eingesammelt wurde:

Crowdfunding Einnahmen in den USA 2014 bis 2016 Das ist aber längst noch nicht alles.

Jede beliebte Crowdfunding-Plattform verfügt über eine hoch engagierte Community von Investoren und Kunden, die unglaublich einfach zu erreichen sind.

Laut Alexa.com verzeichnen Kickstarter und Indiegogo zusammen etwa 600.000 Besucher pro Monat.

Dies ist eine einzigartige Gelegenheit.

Das bedeutet, dass Crowdfunder zwar immer noch ihren eigenen Traffic generieren müssen, es aber auch einen großen Pool von Investoren gibt, die aktiv nach Projekten suchen.

In anderen Worten wird hier ein Marketing an bereits warme Leads betrieben.

Will Ford, Präsident und Gründer von LaunchBoom, berichtet: „Aus unserer Erfahrung mit Marketingkampagnen in einer Vielzahl von Branchen haben wir festgestellt, dass Crowdfunding der beste Akquisitionskanal ist und zum besten ROI auf das eingesetzte Werbebudget führt“.

Darüber hinaus fördern Crowdfunding-Plattformen erfolgreiche Kampagnen und sorgen damit für neue Kunden ohne zusätzliche Kosten.

Ford ergänzt: „Darüber hinaus werden die Unterstützer einer Kampagne die Geschichte dahinter wahrscheinlich mit ihren Freunden in den sozialen Medien teilen und so die Viralität der Kampagne und den Wert jedes einzelnen Kunden erhöhen.“

Das Fazit lautet: Dank des kostenlosen Traffics von deinen Unterstützern und der Crowdfunding Plattform selbst wird dein Marketingbudget ein weitaus größeren Effekt erzielen.

2. Du kannst mehr Umsatz mit weniger Risiko erzielen

Das Geheimrezept dafür: die Kraft von Vorabverkäufen.

Durch den Vorabverkauf von Produkten musst du keine großen Lagerbestände einkaufen und lagern. Ford schreibt dazu: „Alles, was man braucht, ist ein funktionierender Prototyp und ein hervorragender Marketingplan.“

Cashflow-Probleme werden stark reduziert. Gleichzeitig wirst du nie mehr Ware bestellen, als nötig ist.

Das Ganze hat noch einen weiteren positiven Nebeneffekt: Wenn du Tausende von Einheiten vorab verkaufst, kannst du auch größere Bestellungen bei deinen Herstellern aufgeben. Dies wird fast immer die Kosten pro Einheit senken und deine Margen entsprechend erhöhen.

Mit anderen Worten: Crowdfunding ermöglicht es Unternehmen, finanzielle Risiken zu reduzieren und Skaleneffekte zu nutzen.

3. Du kannst dein Produkt validieren und Feedback einholen, um es vor dem Versand zu optimieren

Was ist der Hauptgrund, warum Startups scheitern?

Es ist wahrscheinlich nicht das, was du denkst. Es liegt nicht an einem Mangel an Geld, hartem Wettbewerb oder schlechtem Marketing.

Laut CB Insights scheitern 42 Prozent der Startups an mangelnder Marktnachfrage.

Mit anderen Worten scheitern die meisten Startups, weil sie ein Unternehmen aufbauen, das niemand wirklich braucht oder das niemanden kümmert.

*Autsch*

Zum Glück löst Crowdfunding dieses Problem.

Es ermöglicht dir, deine Idee zu validieren, bevor du in die Fertigung und andere Betriebsabläufe investierst. Und wenn deine Idee nicht ankommt, kannst du rechtzeitig Änderungen vornehmen oder dich neu positionieren.

Das ist aber noch nicht einmal der beste Teil.

Crowdfunding bietet auch eine ideale Möglichkeit, dein Produkt zu verbessern.

Bitte einfach dein Publikum, deine Kunden und Investoren, dir Feedback zu geben. Sie alle werden ein ureigenes Interesse an deinem Erfolg haben. Von daher werden sie dir sagen, was sie mögen, was sie nicht mögen und wie du dein Produkt genau auf die Bedürfnisse deines Zielmarktes zuschneiden kannst.

Bei der Entwicklung seines Motorrad-Navigationsgerätes hat Beeline genau diese Strategie verfolgt.

Philip Marshall, Gründer von We Ride London, sagt: „Es war hervorragend, dass Beeline uns gefragt hat, was wir wollen und was wir brauchen. Dementsprechend sind wir sehr begeistert, dass das neue Produkt auf den Markt kommt.“

Crowdfunding Beispiel Beeline Außerdem wird diese Strategie nicht nur dein Business enorm verbessern, sondern dir auch Geld sparen.

Im Jahr 2017 gaben Unternehmen weltweit über 45 Milliarden Dollar für Marktforschung aus. Das ist eine Menge Geld, das für das Verständnis von Marktbedürfnissen ausgegeben wird.

Betrachtet man dies im Gegensatz zu Crowdfunding, erscheint die Summe noch astronomischer.

Warum Milliarden für Marktforschung ausgeben, wenn die Leute dir kostenlos detailliertes Feedback geben und gleichzeitig deine treuesten Kunden werden?

Nicht schlecht, oder?

4. Der perfekte Weg zu mehr Cross-Selling und Up-Selling

Was ist Cross-Selling und Up-Selling?

  • Cross-Selling ist eine Verkaufstechnik, mit der Kunden davon überzeugt werden sollen, sich ergänzende bzw. zusätzliche Produkte oder Dienstleistungen zu kaufen. Ein Beispiel ist zum Beispiel McDonalds und die Frage: „Hätten Sie gerne noch Pommes dazu?“
  • Mit Up-Selling sollen Kunden davon überzeugt werden, eine teurere, verbesserte Version des Produkts zu kaufen. Auch Up-Selling gibt es bei McDonalds – mit der Frage, ob man seine Bestellung gern als Menü oder gar Maxi-Menü hätte.

Belohnungsbasiertes Crowdfunding bietet eine exzellente Möglichkeit, den Umsatz durch den Verkauf von Upgrades, Extras und Paketangeboten zu steigern.

Außerdem endet die Transaktion nicht mit dem Ende deiner Kampagne.

Im Anschluss daran kannst du deine Kunden erneut ansprechen und Add-ons, Zubehör oder neue Produktlinien anbieten.

Außerdem kann deine erste Kampagne oft als Turbo für deine zweite Crowdfunding-Kampagne dienen.

Adam Poots, der Schöpfer des Fantasy-Brettspiels Kingdom Death, hat bisher vier Kickstarter-Kampagnen gestartet. Die erste davon brachte nur 1.741 Dollar ein, um eine aufwendig modellierte Sammlerfigur zu fertigen.

Dann wandte Poots seine Aufmerksamkeit darauf, die Figuren in ein ganzes Brettspiel einzubinden.

Im November 2012 startete er seine dritte Kickstarter-Kampagne für das Brettspiel „Kingdom Death: Monster“ und sammelte mehr als 2 Millionen Dollar ein.

Im Jahr 2016 kehrte Poots zu Kickstarter zurück, um das Spiel mit neuen Inhalten neu aufzulegen.

Kampagne Kingdom Death: Monster 1.5 Durch die Einbindung seines Publikums und der Dynamik, die er mit den ersten Kampagnen aufgebaut hatte, konnte er für „Kingdom Death: Monster 1.5“ enorme 12,4 Millionen Dollar einsammeln, 4 Millionen allein in der ersten Stunde! Wie lautet das Fazit? Du kannst Up-Selling und Cross-Selling innerhalb von Kampagnen nutzen und von dem Publikum profitieren, das du dir in früheren Kampagnen aufgebaut hast.

Welche Crowdfunding Plattform: 3 der besten Anbieter

Weltweit gibt es Hunderte von Crowdfunding Plattformen – allein in Nordamerika gibt es mehr als 375 Anbieter.

Hier also eine schnelle Zusammenfassung von drei tollen belohnungsbasierten Crowdfunding Plattformen, über die du dein nächstes Projekt finanzieren kannst:

Crowdfunding Plattform #1: Kickstarter

Zusammenfassung: Crowdfunding nach dem Motto Alles oder Nichts.

Crowdfunding Plattform Kickstarter Kickstarter ist eine der bekanntesten Crowdfunding Plattformen.

So können Crowdfunder vom bestehenden Publikum und der Markenbekanntheit von Kickstarter profitieren.

Kickstarter war Heimat der größten Crowdfunding-Kampagne aller Zeiten: Die Smartwatch „Pebble Time“ (inzwischen von Fitbit übernommen). Diese Kampagne wurde 2015 gestartet und brachte mehr als 20,3 Millionen Dollar von über 78.000 Unterstützern ein.

Pebble time kampagne Beim Crowdfunding mit Kickstarter setzt du dir ein finanzielles Ziel und eine Frist, bis zu welcher der entsprechende Geldbetrag eingesammelt werden soll. Im Rahmen deiner Kampagne kannst du dann verschiedene Belohnungen zu verschiedenen Beitragsstufen anbieten.

Der Kerngedanke von Kickstarter ist ein „Alles-oder-nichts“-System. Das bedeutet, dass die Beiträge der Geldgeber nicht eingezogen werden, wenn die Kampagne ihr Ziel verfehlt.

Die Website behauptet, dass diese Art der Finanzierung weniger riskant für alle ist und führt dazu aus: „Wenn ein Projekt sein Finanzierungsziel nicht erreicht, wird von den Machern nicht erwartet, dass sie ihr Projekt ohne die dafür erforderlichen Mittel abschließen, und die Geldgeber werden nicht belastet.“

Außerdem erzeugt dieses System mehr Motivation und Dringlichkeit.

Kickstarter sagt: „Wir stellen fest, dass Projekte entweder ihr Ziel realisieren und übertreffen oder nie so wirklich Fahrt aufnehmen.“

Die Initiatoren sind hier auf kreative Projekte beschränkt und müssen sich zuerst die Genehmigung einholen, bevor sie mit ihrer Kampagne beginnen können. Dabei erhebt die Crowdfunding Plattform 5 Prozent der eingeworbenen Mittel, plus Transaktionsgebühren in Höhe von 3–5 Prozent.

Ein weiterer praktischer Aspekt: Mit Kickstarter Deutschland gibt es jetzt auch eine komplett lokalisierte Plattform der Plattform.

Crowdfunding Plattform #2: Indiegogo

Zusammenfassung: Flexibles, auf Belohnungen basierendes Crowdfunding.

Crowdfunding Plattform Indiegogo Auch diese Seite war bereits Veranstalter von einigen sehr erfolgreichen Crowdfunding-Projekten wie z. B. The Flow Hive. Dieses Vater-Sohn-Team startete 2015 eine Kampagne für einen innovativen neuen Bienenstock und sammelte dabei mehr als 14,9 Millionen Dollar von über 40.000 Menschen ein.

Flow Hive Kampagne Bei dieser Variante kannst du als Initiator alle Gelder behalten, auch wenn du dein Ziel nicht erreichst. Dies ist eine hervorragende Option, wenn ein beliebiger Geldbetrag es dir ermöglicht, dein Kampagnenziel umzusetzen und die Belohnungen der Geldgeber auszuschütten.

Wenn du jedoch eine strenge Schwelle für die Umsetzung deines Projekts hast, kannst du dich ähnlich wie bei Kickstarter für eine Festfinanzierung entscheiden.

Darüber hinaus verlangt Indiegogo im Gegensatz zu Kickstarter nicht, dass du zu Beginn einen Bewerbungsprozess durchlaufen musst. Die Website berechnet 5 Prozent der über die Kampagnen eingesammelten Gelder. Die Transaktionsgebühren betragen zusätzliche 3 Prozent + 30¢ je Transaktion.

Crowdfunding Plattform #3: Patreon

Zusammenfassung: Fortlaufendes Crowdfunding für Kreative.

Crowdfunding Platform Patreon Patreon unterscheidet sich von den meisten anderen Crowdfunding Plattformen. Es wird hauptsächlich von Kreativen verwendet, die ein regelmäßiges Crowdfunding betreiben möchten.

Daher wird die Plattform von vielen Musikern, YouTubern, Podcastern und Filmemachern genutzt.

Einer der erfolgreichsten Nutzer der Plattform ist der Chapo Trap House Podcast mit mehr als 22.000 Förderern (Patreons), die über 101.000 Dollar pro Monat beisteuern.

Fans können sich für verschiedene Belohnungsstufen anmelden und den Urheber so für die Herausgabe neuer Inhalte unterstützen. Patreon zieht den entsprechenden Geldbetrag dann am Ende eines jeden Monats von den Unterstützern ein.

Die Website ist nicht auf den typischen Startup-Launch ausgerichtet. Für kreative Köpfe mit laufenden Projekten ist es jedoch die ideale Lösung.

Das auf Abonnements basierende Modell von Patreon bedeutet, dass der Erfolg weniger von maximaler Aufmerksamkeit und Hype abhängt. Stattdessen sind starke Beziehungen zu den Fans und der Aufbau eines loyalen Publikums von entscheidender Bedeutung.

Welche Crowdfunding Plattform ist die beste?

Alles läuft auf deine spezifische Situation hinaus: dein Produkt, deine Zielgruppe, deine Angebote für Investoren und deine Crowdfunding-Ziele.

Kickstarter ist ideal, um deine Idee einem großen Publikum vorzustellen. Allerdings wirst du die Mittel nur erhalten, wenn du dein Kampagnenziel erreichst. Auch Indiegogo verfügt über ein eingebautes Publikum. Dabei ist die Plattform jedoch flexibler und setzt keine vollständig finanzierten Kampagnen voraus, um die Finanzierung auszuschütten. Patreon ist eine großartige Option für Künstler und andere Kreative, die ihre Erzeugnisse und Ideen verkaufen.

Wie starte ich Crowdfunding? 6 Wichtige Tipps

Leider sind nur 50 Prozent der Crowdfunding-Kampagnen erfolgreich.

Viele übertreffen jedoch ihre ursprünglichen Erwartungen bei weitem. So hat zum Beispiel Flow Hive fast 15 Millionen Dollar eingesammelt – und das bei einem ursprünglichen Ziel von nur 70.000 Dollar!

Hier sind sechs wichtige Tipps für deinen Crowdfunding-Erfolg:

1. Schaffe etwas wirklich Einzigartiges und Hochwertiges

Um die Aufmerksamkeit der Menschen (und ihr Geld) zu gewinnen, muss man einen echten Mehrwert schaffen.

Dies ist mit ziemlicher Sicherheit der schwierigste Teil des Prozesses. Ohne diese Komponente wirst du jedoch von Anfang an auf verlorenem Posten stehen.

Cedar und Stuart Anderson verbrachten fast ein Jahrzehnt damit, in ihrem Schuppen an ihrem innovativen Flow Hive zu tüfteln. Was sie jedoch geschaffen haben, hat eine ganze Branche revolutioniert.

Flow Hive Team Andrew Beltran, Gründer von Original Grain, sagt: „Man muss sich auf das Kernprodukt konzentrieren und darauf, was man auf den Markt bringen will“.

2. Bereite alles im Voraus vor

Paul Farago, ein erfahrener Crowdfunder und Gründer von Ace Marks, sagt: „Eine Kickstarter-Kampagne ist nicht etwas, das man einfach so machen kann. Man muss viel Zeit mit der Planung verbringen.“

Du musst Fragen wie die Folgenden detailliert beantworten können:

  • Was ist der zentrale Vorteil deines Produkts?
  • Warum ist dieser Vorteil so wichtig?
  • Was ist dein Zielmarkt und was deine Zielgruppe?
  • Wer sind deine Hauptkonkurrenten und was unterscheidet dich?
  • Wie viel Geld musst du aufbringen?
  • Wofür wird dieses Geld konkret ausgegeben?
  • Welche Form von Crowdfunding wirst du nutzen?
  • Was passiert, wenn du dein Ziel nicht erreichst?
  • Wie viel Budget steht dir für Marketingaktivitäten zur Verfügung?
  • Auf welche Marketingkanäle wirst du dich konzentrieren?

Chris Hawker, Crowdfunding-Experte und CEO vonTrident Design, sagt: „Es ist die Arbeit, die wir vor dem Start der eigentlichen Kampagne leisten, die uns letztendlich zum Erfolg verhilft.“

3. Baue dir ein Publikum auf, bevor du deine Crowdfunding-Kampagne startest

Khierstyn Ross, Gründerin von Crowdfunding Uncut, sagt: „Wenn du deine Kampagne ohne ein Publikum startest, wird dein Launch im Nirvana verschwinden.“

Die erfolgreichsten Crowdfunding-Kampagnen erschließen sich zuerst ein eigenes Publikum. Auf diese Weise konnte auch Flow Hive sein ursprüngliches Ziel von 70.000 Dollar in nur 8 Minuten nach dem Start erreichen.

Tatsächlich sind Kampagnen, die innerhalb der ersten Woche 30 Prozent ihres Ziels erreichen, mit größerer Wahrscheinlichkeit erfolgreich.

Nutze also deine bestehenden Netzwerke, beginne mit dem Bloggen und engagiere dich in der Community für deine Nische. Unternimm alles, um deiner Kampagne zu einem guten Start zu verhelfen.

4. Stelle sicher, dass dein Produkt für Crowdfunding geeignet ist

Nicht jede Produktidee eignet sich für das Crowdfunding.

Es gibt einen Grund, warum manche Crowdfunding-Kampagnen viral gehen: Sie sind aufmerksamkeitsstark, einzigartig und innovativ. Wenn dein Produkt anderen und bereits bestehenden Angeboten zu ähnlich ist, wird sich niemand veranlasst fühlen, einen Beitrag zu leisten.

Dein erster Schritt? Marktforschung. Du musst sicher sein, dass deine Idee noch nicht umgesetzt wurde und dass es eine Nachfrage für dein Produkt gibt.

Wenn dies geklärt ist, solltest du dir die Trendprodukte auf Crowdfunding Plattformen anschauen. Welche Gemeinsamkeiten fallen dir auf? Warum liegen diese Kampagnen im Trend?

Trendkampagnen auf Kickstarter 5. Erstelle überzeugende Inhalte

Ist dir aufgefallen, dass Videos ein Bestandteil fast jeder erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne sind? Das liegt daran, dass Video ein effektives Marketing-Tool ist. Cisco berichtet, dass 82 Prozent des gesamten Internettraffics bis zum Jahr 2023 auf Videos entfallen wird.

Du brauchst aber mehr als nur ein erstklassiges Video, um Begeisterung und nachhaltige Aufmerksamkeit zu erzeugen, was letztendlich zu einer erfolgreich finanzierten Kampagne führt.

Was ist bei Crowdfunding zu beachten – hier unsere Checkliste für deine Kampagneninhalte:

  • Mindestens einen Video-Pitch
  • Schöne Produktfotos und Renderings in professioneller Qualität
  • Eingängige Überschriften und Texte
  • Pressemappe
  • E-Mails
  • Social Media

6. Biete attraktive und motivierende Preisstufen an

Ein Teil des Spaßes hinter der Investition in Crowdfunding Projekte sind die Belohnungen, die man erhält, wenn man schon früh zum Unterstützer wird. Manchmal ist es so einfach wie ein Rabatt auf das Produkt. Auch „Bundles“ lassen sich im Austausch für unterschiedliche Beiträge erstellen.

Du kannst keine zusätzlichen Produkte für die Erstellung von Bundles anbieten? Dann überlege dir anderweitige Boni: Vielleicht kannst du einen Early-Bird-Versand oder Zugang zu einer ergänzenden Online-Plattform anbieten. Du könntest aber auch die Möglichkeit bieten, mit den Machern des Produkts einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Wenn du mehr Ideen brauchst, hat Kickstarter eine Liste mit 96 Belohnungen zusammengestellt.

Best Practices für Crowdfunding

Erzähle eine großartige Geschichte und sei transparent

Große Geschichten erobern die Herzen.

Clay Hebert, der Gründer von Crowdfunding Hacks, sagt: „Die besten Kampagnen, mit denen ich gearbeitet habe, erzählen eine bestimmte Geschichte für eine bestimmte Gruppe von Menschen.“

Deshalb generieren Kampagnen mit persönlichen Videos 105 Prozent mehr Einnahmen als solche, die diese Komponente nicht einsetzen.

Finde also Möglichkeiten, um mit deinem Publikum zu interagieren. Kreiere ein ansprechendes Video, teile viele Fotos und lasse die Persönlichkeit und die Werte deines Unternehmens durchscheinen.

Kommuniziere klar, was die Geldgeber zu gewinnen haben

Niemand wird dir Geld für nichts geben.

Auch bei spendenbasiertem Crowdfunding erhalten die Spender ein Gefühl der Zufriedenheit, wenn sie eine gute Sache unterstützen.

Du musst dich als ständig fragen: „Was ist für sie drin?“

Thomas Dadourian, CEO von LaunchBoom, sagt dazu: „Unterstützer auf Kickstarter und Indiegogo wollen coole Sachen – und das mit einem Rabatt und vor allen anderen.“

Konzipiere deine Belohnungsstufen also mit Sorgfalt und biete Early-Bird-Anreize an.

Außerdem solltest du immer mehr Wert als die Kosten bieten, die du berechnest. Wenn du alles für deine Geldgeber gibst, werden sie dich in zukünftigen Kampagnen eher und großzügiger unterstützen.

Stelle deine Kampagne nicht ein

Selbst wenn du dein Finanzierungsziel erreicht hast, ist es wichtig, den Schwung beizubehalten. Denke hier an die langfristigen Ziele: Du möchtest einen treuen Kunden gewinnen, der dich jetzt und nach der Kampagne unterstützt.

Du hast so viel Zeit und Aufwand in den Aufbau deiner E-Mail-Liste gesteckt, weshalb du sie auch weiterhin einsetzen solltest.

Halte deine Unterstützer über die Entwicklung deines Produkts auf dem Laufenden. Teile Inhalte hinter den Kulissen aus der Produktion oder der Entwicklung von Marketingmaterialien. Bitte die Investoren, Input zu Produktdesign und Funktionen zu geben, und halte die Spannung und Vorfreude aufrecht.

Zusammenfassung: Umsetzung deiner Crowdfunding Projekte

Crowdfunding ist eine unglaubliche Chance. Und auch wenn viele unserer Beispiele aus dem US-amerikanischen Raum stammen, wird auch das Crowdfunding in Deutschland immer beliebter.

Dieses kulturelle Phänomen hat die Finanzierung demokratisiert und die Torwächter ein für allemal beseitigt. Jetzt kann jeder, der eine großartige Idee hat und diese umsetzen kann, die für den Erfolg notwendigen Mittel aufbringen.

Warst du schon einmal Teil einer Crowdfunding-Kampagne? Dann lass es uns unten in den Kommentaren wissen.

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