E-Commerce (auch oft als Online Handel bzw. elektronischer Handel bezeichnet) gibt es seit 1994, als Phil Brandenberger das erste Produkt online kaufte – „Ten Summoner’s Tales“ von Sting. Springen wir in das aktuelle Jahr 2020, in dem laut Schätzungen über 15 Prozent der Verkäufe online stattfinden werden. Über 25 Prozent der Weltbevölkerung wird in diesem Jahr Produkte online kaufen!

Diese Statistiken zeigen, dass der E-Commerce in weniger als 20 Jahren zu einem stabilen Bestandteil des täglichen Lebens für Menschen auf der ganzen Welt geworden ist. In diesem Artikel werden wir uns eingehender damit befassen, was E-Commerce eigentlich ist. Wir werden die Geschichte des E-Commerce s und einige wichtige Statistiken beleuchten. Darüber hinaus werden wir uns mit der Entwicklung, den Plattformen und den Geschäftsmodellen befassen, um zu zeigen, welche Auswirkungen das Modell bisher auf die Welt hatte.

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E-Commerce Definition: Was ist E-Commerce

Was bedeutet E-Commerce eigentlich? Auch bekannt als elektronischer Handel oder Online Handel, ist es ein Geschäftsmodell, bei dem Transaktionen über das Internet stattfinden. Geschäfte, die ihre Produkte online verkaufen, sind E-Commerce-Shops oder -Unternehmen. So ist beispielsweise Amazon einer der beliebtesten Online-Shopping-Plattformen in der E-Commerce-Branche.

Geschichte des E-Commerce

Der Grundlage für den E-Commerce wurde 1979 von Michael Aldrich geschaffen. Er schloss seinen Fernseher über seine Telefonleitung an einen Computer an. Obwohl sich das natürlich vom E-Commerce, wie wir ihn heute kennen, unterschied, entfachte seine Ansatz die Idee des Einkaufens ohne den Besuch eines lokalen Geschäfts. Damals besaßen die meisten Menschen keine Computer. Bill Gates und Steve Jobs machten Computer für die Allgemeinheit zugänglich und beliebt. Gates sagte damals sogar, dass es sein Ziel sei, einen Computer auf jeden Schreibtisch und in jeden Haushalt zu stellen.

Apple Produkte auf Tisch

1994 gründete Jeff Bezos Amazon als Onlineshop, der bei seinem Launch über eine Million verschiedener Bücher verkaufte. Amazon sollte sich schließlich zum beliebtesten Onlineshop für Verbraucher entwickeln, um Produkte aller Art zu kaufen.

Mitte der 1990er und Anfang der 2000er Jahre fanden sich Computer bereits in einem Großteil der Haushalte und ebneten damit den Weg für das Wachstum des E-Commerce. Anfang bis Mitte der 1990er Jahre akzeptierten Unternehmen Schecks, da es kein Online-Zahlungsportal gab, um Gelder von Kunden an Unternehmen zu überweisen. Als PayPal im Dezember 1998 gegründet wurde, vereinfachte es das Einkaufserlebnis für Kunden, da darüber Kreditkarten problemlos akzeptiert wurden.

Mit dem Hinzukommen von Shopify, WordPress und ähnlichen Plattformen in den 2000er Jahren konnten Unternehmen ihre E-Commerce-Geschäfte mit wenig bis gar keinen Entwicklungskompetenzen aufbauen. Damit wurde die Markteintrittsbarriere gesenkt. Nun konnte jeder, der einen an das Internet angeschlossenen Computer und ein wenig Kapital hatte, ohne große Schwierigkeiten einen E-Commerce-Shop einrichten.

Bis 2008 machten die Online-Verkäufe 3,4 Prozent aller Verkäufe aus, was das Wachstum der Branche belegt. Im Jahr 2014 gab es schätzungsweise 12-24 Millionen Onlineshops weltweit.

In der heutigen Zeit schließt sich die Wissenslücke zwischen Anfängern und fortgeschrittenen E-Commerce-Profis sehr schnell. Dank der ständig wachsenden Zahl von Blogs und Online-Ressourcen sind branchenspezifische Tipps, Tricks und Strategien auf Knopfdruck verfügbar. Jetzt kann jeder über Nacht einen Onlineshop einrichten und in weniger als sechs Monaten solide Ergebnisse erzielen.

E-Commerce-Statistiken

Mann am Tablet

  • Schätzungen zufolge wird es 2020 weltweit 2,05 Milliarden digitale Käufer geben.
  • Es wird geschätzt, dass bis 2020 die weltweiten E-Commerce-Verkäufe 4,135 Billionen Dollar erreichen werden.Das macht den Online Handel zu einer wachsenden und profitablen Branche.
  • Die USA rechnen bis 2019 mit 224 Millionen Online-Käufern, was die USA zu einem sehr attraktiven Markt für Entrepreneure im Segment des E-Commerce macht.
  • In den USA sollen im Jahr 2020 ca. 167 Millionen Menschen mindestens ein Mal über ihr Mobilgerät eingekauft haben. Folglich müssen Shop-Inhaber sicherstellen, dass ihre Websites und Anzeigen für das Smartphone optimiert sind, um ihre Zielgruppen effektiv zu erreichen. Laut Business Insider wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass Männer (22 Prozent) ein Produkt über ein mobiles Gerät kaufen, höher eingeschätzt als bei den Frauen (18 Prozent).
  • Frauen kaufen häufiger online ein als Männer. Von 10 Dollar, die online ausgegeben werden, geben Frauen 6 Dollar aus, während Männer 4 Dollar ausgeben.
  • Millennials im Alter von 18-34 Jahren tendieren dazu, jedes Jahr etwa 2.000 Dollar online auszugeben Das macht sie zu der Generation, die am meisten online einkauft.

Häufige Arten von E-Commerce-Geschäftsmodellen

Gruppe diskutiert

Es gibt viele verschiedene Arten des E-Commerce, je nach dem von dir gewählten Geschäftsmodell. Das Schöne daran ist, dass es mehr Optionen gibt, aus denen ausgewählt werden kann. Dagegen waren im traditionellen Handel die Geschäftsmodelle weitaus restriktiver. Es gibt vier weithin bekannte Geschäftsmodelle, wobei es auch auch andere Nischenmodelle gibt. Diese weithin bekannten Arten von E-Commerce sind:

  • B2B: Von einem B2B-Modell (Business to Business) spricht man, wenn ein Unternehmen an andere Unternehmen verkauft. Alibaba ist ein Beispiel für ein B2B-Business, da seine Lieferanten an andere Unternehmen verkaufen. Die Preise bei Alibaba sind extrem niedrig, da es sich hier um Großhandelspreise handelt. Dies ermöglicht es anderen Unternehmen, mit ihren Produkten Gewinne zu erzielen.
  • B2C: Das B2C-Modell (Business to Consumer), umfasst Unternehmen, die an Endverbraucher verkaufen. Wenn du dich für die Eröffnung deines ganz eigenen Onlineshops entscheidest, wirst du wahrscheinlich an Endkunden statt an Unternehmen verkaufen. Amazon, Walmart und Apple sind Beispiele für B2C-Unternehmen.
  • C2C: Von einem C2C-Modell (Consumer to Consumer) spricht man, wenn Verbraucher an andere Verbraucher verkaufen. Beispiele für ein C2C-Geschäftsmodell sind eBay, Craigslist, Facebook-Gruppen und Kijiji. Viele der Verkäufer auf diesen Websites sind keine Unternehmen, sondern durchschnittliche Verbraucher, die Produkte verkaufen, ob gebraucht oder neu.
  • C2B: Das C2B-Modell (Consumer to Business) liegt vor, wenn ein Verbraucher seine eigenen Produkte oder Dienstleistungen an ein Unternehmen oder eine Organisation verkauft. Dies könnte ein Fotograf sein, der seine Fotografie an ein Unternehmen verkauft.

Was ist eine E-Commerce-Website?

Eine E-Commerce-Website ist jede Website, auf der eine Ware oder Dienstleistung verkauft wird. Diese Art von Website kann sich an jedes der oben genannten E-Commerce-Geschäftsmodelle halten. Im Folgenden skizzieren wir die gängigen Arten von E-Commerce-Websites, um zu zeigen, wie breit gefächert der Online Handel sein kann.

Häufige Arten von E-Commerce-Websites

  • E-Commerce-Websites mit physischen Waren:
    Einzelhändler mit Ladengeschäften können ihr Geschäft mit einem Onlineshop in das Internet bringen, um dadurch ein größeres Publikum zu erreichen. Diese Option ist ideal für Einzelhändler, die ihren Umsatz steigern möchten, aber keine weiteren Standorte eröffnen möchten.
  • E-Commerce-Websites für Dienstleistungen:
    Freelancing und reine Online-Dienstleistungen haben sich in letzter Zeit zu einem großen Trend entwickelt. Bei diesen Modellen fungieren Websites als Bindeglied zwischen einem Freelancer und seinen potenziellen Kunden.
  • E-Commerce-Websites für digitale Produkte:
    Unternehmen, die digitale Produkte verkaufen (wie Software oder Videospiele), brauchen keine physischen Geschäfte, da der Kunde das Produkt nur herunterladen muss. Diese Art von Online Handel floriert, da der exklusive Vertrieb über das Internet die Kosten senkt und es einfacher macht, Profite einzufahren.
  • E-Commerce-Websites als Dropshipping-Modell:
    Etwas anders als bei Shops mit physischen Produkten handelt es sich beim Dropshipping um den Verkauf von Waren über einen Onlineshop, wobei allerdings kein eigenes Inventar gehalten wird. Stattdessen finden Dropshipper einen Lieferanten, über den sie Waren verkaufen können. Wenn dann Bestellungen eingehen, leiten sie diese an den Lieferanten weiter, der sie dann konfektioniert und versendet. Mehr Infos zum Thema Dropshipping findest du auch in unserem ausführlichen Artikel „Was ist Dropshipping? Der einfachste Weg, ein Online-Business zu starten“.

Was ist eine E-Commerce Plattform?

ebay als e-commerce plattform

Eine E-Commerce-Plattform ist eine Softwarelösung, mit deren Hilfe Unternehmen und Entrepreneure Onlineshops einrichten können. In diesen Onlineshops können Unternehmen Produkte oder Dienstleistungen an Menschen auf der ganzen Welt verkaufen und Lieferdienste in Anspruch nehmen, um ihre Produkte zu den Kunden zu senden. Beispiele für E-Commerce-Plattformen sind Shopify, BigCommerce und Magento.

Shopify wurde 2004 von Tobias Lütke, Daniel Weinand und Scott Lake gegründet. Im Jahr 2016 nutzten bereits 377.500 Händler die Plattform von Shopify. Gemeinsam erzielten sie 15,4 Milliarden US-Dollar Bruttoumsatz. Die Plattform ermöglicht es Shop-Inhabern, Apps zu installieren, darunter die beliebte Dropshipping-App DSers oder den Hurrify Countdown Timer. Die Plattform von Shopify gilt als die derzeit beste E-Commerce-Plattform mit einer Bewertung von 10/10.

E-Commerce Plattform Shopify

Die beliebtesten E-Commerce-Websites

Amazon: Laut SimilarWeb steht das von Jeff Bezos gegründete Amazon derzeit auf Platz 1 der beliebtesten Websites im Bereich Online Handel. Insgesamt liegt Amazon auf Platz 12 der beliebtesten Websites insgesamt.

Amazon E-Commerce

eBay: Das von Pierre Omidyar gegründete ebay belegt laut Similarweb den 2. Platz in der Kategorie E-Commerce. In den USA liegt die Auktions- und Shopping-Plattform auf Platz 14.

Ebay Screenshot

AliExpress: AliExpress wurde vom chninesischen Entrepreneur Jack Ma gegründet. Laut Similarweb rangiert die Website derzeit weltweit auf Platz 73 und auf Platz 6 im Bereich E-Commerce.

AliExpress E-Commerce

Etsy: Etsy ist eine Plattform für Kreative, Künstler und Hersteller eigener Produkte. Die Website belegt im Segment E-Commerce den 8. Platz.

Taobao: Auch Taobao wurde von Jack Ma gegründet. Weltweit liegt die Plattform auf Platz 111. In China liegt sie auf Platz 6.

Taobao E-Commerce

Was macht einen E-Commerce Shop erfolgreich?

Das Betreiben eines Onlineshops ist nicht einfach. Nur ein Geschäft und ein paar Produkte zum Verkaufen zu haben, bedeutet nicht, dass die Leute in Scharen kommen und dir deine Produkte aus den Händen reißen werden. Es gibt jedoch einige erprobte Strategien, mit denen du sicherstellen kannst, dass dein Business ein Erfolg wird.

  1. Fokus auf die Benutzer: Mit E-Commerce kannst du alles an jeden verkaufen. Allerdings musst dir aber darüber im Klaren sein, wie du am besten Vertrauen bei deinen Besuchern aufbauen kannst, damit sie letztendlich auch bei dir kaufen. Wähle das richtige Website-Theme aus, entwickle ein passendes Branding und die richtige Tonalität für deine Texte und konzentriere dich auf nur ein oder zwei Zielgruppen.
  2. Testen mit Freunden: Ziehe deine Freunde als Testpersonen hinzu und lasse sie die einzelnen Kaufschritte durchlaufen, um sicherzustellen, dass alles perfekt läuft. Schließlich solltest du vermeiden, dass der Checkout-Prozess zu lange dauert und die Leute gehen, bevor sie eine Bestellung aufgegeben haben.
  3. Optimierung für Mobile: Stelle sicher, dass Benutzer bequem auf ihren Mobilgeräten einkaufen können. Die Bedeutung von Mobile nimmt in allen Branchen immer mehr zu. Damit ist es für den Erfolg deines E-Commerce-Geschäfts von größter Bedeutung, diesem Trend zu folgen.
    E-Commerce auf Mobile
  4. SEO und PPC-Anzeigenwerbung: SEO (Suchmaschinenoptimierung) und PPC-Werbung (Pay-per-Click) generieren Traffic für deinen Shop. Hier inaktiv zu bleiben, wird deinen Erfolg bremsen. Wenn du etwas Budget hast, kannst du einen guten Berater oder eine Agentur finden und dann dabei zusehen, wie selbst mit einem kleinen Budget leicht Umsätze erzielt werden können.
  5. Forschung und Entwicklung: Gib dich niemals mit dem zufrieden, was du tust. Recherchiere neue Produkte und Möglichkeiten, diese zu verkaufen. Das bedeutet nicht, dass du deinen Shop jeden Monat mit neuen Produkten bestücken musst. Versuche aber mit innovativen Möglichkeiten, Aufmerksamkeit zu generieren und deinen Shop weiter auszubauen.

Was ist E-Commerce Marketing?

E-Commerce Marketing ist ein Prozess, der dazu beiträgt, die Verkäufe für Onlineshops zu steigern. Hierbei kommen meist Strategien und Plattformen zum Einsatz, die größtenteils online sind. Dies kann Kampagnen für mehr Brand Awareness, Display-Werbung, Rabattcodes usw. umfassen. Die meisten dieser Taktiken stammen aus traditionellen Marketing-Strategien, werden aber online angewendet.

Das Schöne am Marketing für den E-Commerce ist, dass man fast alles online durch Webinare, Blogs und E-Books lernen kann. Das bedeutet, dass jeder die Möglichkeit hat, durch diese Art von Marketing erfolgreich zu werden, unabhängig vom Budget.

Beispielsweise umfasst das Anzeigensegment nun Suchmaschinen wie Google und Bing. Google Ads und Social-Media-Marketing sind bedeutende Faktoren in fast jeder Marketingkampagne. Darüber hinaus haben E-Mails und Newsletter klassische Flyer und Broschüren ersetzt. Weitere E-Commerce-Marketing-Beispiele sind Affiliate-Marketing, Video-Marketing und Influencer-Marketing.

Die Zukunft des E-Commerce

Der Online Handel wird weiter wachsen. Laut N Channel erwirtschaften in den USA stationäre Einzelhändler einen Umsatz von 3,9 Billionen Dollar, während der E-Commerce 294 Milliarden Dollar generiert. Auch in Zukunft wird der E-Commerce dem klassischen Einzelhandel weitere Marktanteile streitig machen, so wie es bereits in den letzten Jahren zu beobachten war. Das ist eine gute Nachricht für diejenigen, die einen Onlineshop eröffnen möchten, da der Umsatz nur weiter steigen wird. Allerdings wird auch der Wettbewerb in diesem Bereich zunehmen.

Der E-Commerce wird sich im Laufe der Jahre wahrscheinlich weiterentwickeln und den Käufern eine virtuellere oder erweiterte Realität (Augmented Reality) bieten. So werden Shops schließlich Funktionen enthalten, mit deren Hilfe Kunden Kleidung „virtuell“ anprobieren können. Dadurch wird sichergestellt, dass die Kleidung dem Kunden wirklich passt, während er sich vor dem Kauf ein Bild davon machen kann, wie das ausgewählte Teil aussehen würde. Wahrscheinlich werden Käuferinnen auch in der Lage sein, Make-up über die Kamera ihres Laptops oder Handys „auszuprobieren“.

Lesetipp: E-Commerce Zukunft: Trends für 2023 und darüber hinaus

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