Headless Commerce ist momentan in aller Munde und gilt als absolute Innovation im Bereich E-Commerce. Der Ansatz ist nicht ganz neu – Er bringt für Onlineshop-Betreiber aber jede Menge Vorteile mit sich. Die Journey der Kunden im Onlineshop kann erheblich verbessert werden. Was genau hinter dem Begriff steckt, wie du es umsetzen und davon profitieren kannst, haben wir im folgenden Beitrag für dich zusammengefasst. 

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Was ist Headless Commerce?

Allgemein gesagt ist Headless Commerce ein E-Commerce-Ansatz, der Unternehmen mehr Flexibilität und Agilität ermöglicht, indem Front- und Backend der E-Commerce-Lösung entkoppelt werden. Front- und Backend können so unabhängig voneinander fungieren und Händler sind in der Lage, ihre Online-Schaufenster anzupassen und die Kundschaft besser beim Online-Einkauf zu unterstützen, ohne dass dies Einfluss auf das Backend hat. 

Die Suchfunktion, Produktdarstellung, Datenbank und Checkout können von verschiedenen Anbietern kommen, sind nicht voneinander abhängig und sind mittels API-Schnittstellen über eine Frontend-Technologie miteinander verbunden. 

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Die Idee entstand aus dem Content-Management heraus. Hier wurde es zunehmend zur Herausforderung, Inhalte wie Texte und Bilder so zur Verfügung zu stellen, dass sie auf allen Betrachtungsmedien (bspw. Smartphone, Smart-TV oder Desktop-Rechner) optimal angezeigt werden können. Die Lösung war die Entwicklung von Content-Management-Systemen, die unabhängig vom Frontend funktionieren und passende Inhalte für jeden Kanal erhalten. Somit war das Headless CMS geboren. 

Schaubild Vergleich traditionelle Architektur vs. Headless Commerce

Warum ist Headless Commerce gerade so ein Trendthema?

Seit den 1990er Jahren hat sich die Technologie rasant weiterentwickelt. Bereits damals setzten Unternehmen auf einen Full-Stack-Ansatz, bei dem Frontend- und Backend-Systeme eng miteinander verbunden sind. Zu dieser Zeit war das auch durchaus sinnvoll, denn es gab nur ein Endgerät: den Desktop-PC. Heute muss ein Unternehmen allerdings in der Lage sein, seinen Onlineshop auf verschiedene Anwendungsfälle in unterschiedlichen Kanälen (z.B. Smartphones) zuzuschneiden und für eine einheitliche Customer Experience zu sorgen. 

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Durch die Entkopplung dank Headless Commerce ist das Testen von Innovationen im Frontend möglich, ohne störende Auswirkungen auf das Backend zu haben und umgekehrt. So sind Unternehmen flexibler und agiler, wenn es um die Verbesserung ihres E-Commerce geht. Die kanalspezifischen Benutzeroberflächen sind weder aufeinander angewiesen noch voneinander abhängig, was die Omnichannel-Erfahrung verbessert. So kann besser auf die wachsende Anzahl von Vertriebskanälen reagiert werden. 

Warum sollte man Headless Commerce nutzen?

Durch den Omnichannel-Trend und die sich verändernden Ansprüche der Kunden, werden die Herausforderungen im E-Commerce immer größer. Der Verkauf erfolgt über immer mehr Kanäle, die sich visuell stark voneinander unterscheiden. Die folgenden Kanäle sind bereits heute besonders relevant oder zeigen sich als Zukunftsperspektive: 

  • Online-Marktplätze (z.B. Amazon, eBay usw.)
  • Traditioneller Onlineshop (Mobile & Desktop)
  • In-Store-Kiosks & -Displays
  • Smartwatches
  • Individuelle B2B-Bestellportale
  • Voice Commerce (z. B. Amazon Alexa)
  • Virtual Reality & Augmented Reality 
  • IoT Devices 

Eine fertige All-In-One-Lösung gibt es für dieses komplexe Umfeld natürlich nicht. Eine Standardsoftware zeichnet sich schließlich dadurch aus, dass sie für viele Szenarien gleich einsetzbar ist. Der Großteil der oben genannten Kanäle ist aber noch nicht standardisiert oder wird es aufgrund der individuellen Anforderungen auch niemals sein. 

Lesetipp: Hier findest du den perfekten Guide zum Onlineshop erstellen. 

Außerdem muss eine immer gezieltere Ansprache einzelner Kundengruppen erfolgen, um sich gegenüber der wachsenden Konkurrenz durchzusetzen. So werden einzelne Frontends nicht nur für die unterschiedlichen Kanäle, sondern sogar für Gruppen von Nutzern entwickelt. Das Ziel ist hierbei natürlich ein möglichst begeisterndes Kundenerlebnis zu schaffen, das sowohl auf das Verkaufsumfeld (z.B. Ladengeschäft, Mobile Commerce, usw.) als auch auf die Kundschaft ausgerichtet ist. Durch diese Fokussierung hebt man sich schließlich von der Konkurrenz ab und erzielt in der Regel auch nebenbei noch höhere Conversion Rates. 

Welche Vorteile bietet ein Headless-Commerce-System?

Ein wesentlicher Vorteil von Headless-Commerce-Systemen ist die Flexibilität, die du als Shop-Betreiber erhältst. Die Welt verändert sich in unserer digitalen Zeit rasant. Nur die Anbieter, die sich am schnellsten und besten auf die immer neuen Gegebenheiten einstellen können, können langfristig erfolgreich bleiben. 

Dank Headless Commerce hast du die Möglichkeit in Form von Microservices schnell neue Vertriebskanäle aufzusetzen und zu testen. Kombiniert mit leanen und agilen Prinzipien schafft man in hohem Tempo hochmoderne Absatzkanäle. Sollten sich diese als erfolgsbringend erweisen, können diese Kanäle weiter optimiert und perfekt auf die jeweilige Zielkundschaft zugeschnitten werden. Das Ergebnis sind gesteigerte Conversion Rates und ein allgemein stärkerer Firmenerfolg. 

Außerdem kannst du deine jeweilige Zielgruppe durch ein Headless-Backend Omnichannel (sprich über Smartwatches, Desktop, Mobilgeräte oder Augmented Reality) ansprechen. Diese zielgruppengerechte Ansprache wird außerdem durch das Aufsetzen verschiedener Frontends ermöglicht, die keine Auswirkungen auf das Backend haben. 

Lesetipp: Wie dir ein Homepage-Baukasten bei der Erstellung deiner Website hilft, verraten wir dir in diesem Beitrag.

Insgesamt ergibt sich durch ein Headless-Commerce-System ein klarer Wettbewerbsvorteil, da du schneller und effizienter sein kannst als deine Konkurrenz und bei neuen Entwicklungen immer als eine bzw. einer der Ersten von diesen Vorteilen profitieren kannst. 

Eng mit den Vorteilen verbunden ist auch der Nachteil von Headless Commerce. Damit einzigartige und individuelle Inhalte geschaffen werden können, muss viel Zeit und Energie in die einzelnen Kanäle gesteckt werden. Das erfordert viel technische Kompetenz und verursacht hohe Kosten. Allerdings lässt sich eine eigenständige Headless-Commerce-Lösung auch häufig erheblich günstiger umsetzen, als einem komplexen System neue Funktionen hinzuzufügen. 

Aber nicht jede einzelne Funktion einer Headless-Commerce-Lösung muss komplett individuell entwickelt werden. Bereits heute ist es bei vielen Features möglich, sie zu standardisieren, sodass sie nicht in jedem Projekt neu erstellt werden müssen. 

Soll beispielsweise ein Kauf ermöglicht werden, steht am Ende in der Regel immer ein sehr ähnlich ablaufender Checkout-Prozess, der mit dem Abfragen der Adresse und Zahlung einhergeht. Diese standardisierten Funktionen können gut durch fertige Headless-Commerce-Tools bereitgestellt werden, was den individuellen Erstellungsaufwand reduziert. 

Was ist der Unterschied zu Composable Commerce?

Headless Commerce und Composable Commerce werden oft synonym verwendet. Tatsächlich haben sie einiges gemeinsam. Tatsächlich handelt es sich bei dem Begriff lediglich um eine weniger weit verbreitete Beschreibung für Headless Commerce.

„Composable“ bedeutet so viel wie zusammenstellbar. Auch hier geht es darum, die Customer-Experience durch zahlreiche Komponenten zu optimieren, statt ein einziges All-In-One-System zu nutzen. Der Begriff Headless Commerce hat sich in den letzten Jahren allerdings weiter verbreitet und durchgesetzt. 

Was ist der Unterschied zu traditionellen E-Commerce-Plattformen?

Mit einer Headless-Commerce-Software wird durch die Zusammenarbeit über verschiedene Schnittstellen absolute Flexibilität ermöglicht. Eine traditionelle E-Commerce-Plattform liefert hingegen alles als ein Komplettpaket. Wenn es aber darum geht, Kunden zu gewinnen, ist es das höchste Gut, anpassbar zu sein. Der ausschlaggebende Unterschied besteht also darin, dass eine traditionelle Plattform starr ist und sich hinderlich auf die Customer Journey auswirkt. Headless Commerce hält hingegen alle Möglichkeiten offen und verbindet diese durch Schnittstellen. 

Meist sind die Änderungen im Frontend bei herkömmlichen E-Commerce Systemen sehr aufwändig, da sie die Datenbanken, den Code und das Frontend gleichzeitig betreffen. Entwickler sind so in ihrem Handlungsspielraum eingeschränkt. Kommt allerdings ein Headless-Commerce-System zum Einsatz, müssen sie sich keine Gedanken über das Ändern von Datenbanken im Backend machen, da lediglich ein einfacher API-Aufruf eingeplant werden muss. So kann das Einkaufserlebnis von Grund auf neu gestaltet oder verändert werden, da mehr Kontrolle auf das Erscheinungsbild der Commerce-Plattform ermöglicht wird. 

Headless Commerce: Fazit

Der Headless-Ansatz ist im E-Commerce definitiv ein bleibender Trend, der die Zukunft bestimmen wird. Die Ansprüche der Kunden – vor allem der Generation Z – verändern sich immer schneller und die Kanäle, um sie zu erreichen, werden immer zahlreicher. 

Mittlerweile kaufen Menschen per App, Smartwatch, Tablet, Smartphone, Desktop oder Social Media (Social Commerce) ein. Jede dieser User-Gruppen hat jedoch andere Vorstellungen eines Onlineshops. Um heute zu überzeugen, müssen Unternehmen im E-Commerce die Richtung ändern, um in der immer digitaler werdenden Zukunft keine Kunden oder sogar Umsätze zu verlieren. Eine Headless-Commerce-Architektur liefert das notwendige Fundament dafür. 

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